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Von Claudia Laube und Dr. Sebastian Degkwitz

Kultur und Religion

Die Seelsorgerin und der Seelsorger des KWA Stifts Brunneck teilen mit uns ihre Gedanken zur Verbindung von Religion und Kultur, schreiben über deren Bedeutung für uns Menschen. Vielen Dank dafür!

Kapelle im KWA Stift Brunneck in Ottobrunn - Foto: Anton Krämer

Kapelle im KWA Stift Brunneck in Ottobrunn - Foto: Anton Krämer

Ottobrunn, 02. Oktober 2024

Claudia Laube, Gemeindereferentin der Erzdiözese München und Freising:

Kultur und Religion sind wie Brot. Die knusprige Kruste außen und das weiche nahrhafte Innenleben existieren nicht unabhängig voneinander. 

Die christliche Religion bestimmt den Verlauf des Jahres, legt die Feiertage fest und auch die Vorbereitungszeit darauf – denken Sie beispielsweise an Advent und Fastenzeit.

In Riten und Traditionen wird eine Verbindung greifbar und spürbar, die Verbindung zwischen den Menschen und Gott und den Menschen untereinander. Besonders deutlich erleben wir das an Weihnachten und an Ostern. Oder denken Sie an eine sehr bayerische bzw. alpenländische Tradition: die Verehrung der Muttergottes Maria, die sich in der bildenden Kunst und besonders in der Musik niederschlägt. Diese äußerlichen Zeichen christlicher Kultur begegnen mir im KWA-Stift auf Schritt und Tritt. Das ist die eine Seite, quasi die knusprige Kruste des Brotes. 

Viel intensiver sind für mich die Begegnungen mit Menschen, die mit Schicksalsschlägen fertigwerden müssen oder die um einen nahestehenden verstorbenen Menschen trauern. In solchen Lebenskrisen erlebe ich es als großen Segen, wenn eine religiöse Verankerung Menschen hilft, diese schwierigen Lebensthemen zu bewältigen.

Glaube stützt und stabilisiert. Glaube legt die Fragen nach dem Warum vertrauensvoll in Gottes Hände. Das ist das weiche Innenleben des Brotes – das, was uns nährt. 

Dr. Sebastian Degkwitz, Pfarrer der Jubilatekirche München-Waldperlach:

In einem Seniorenheim wie dem Stift Brunneck wird christliche Kultur gelebt. Zum Beispiel komme ich monatlich als evangelischer Pfarrer in die Kapelle des Hauses, um Gottesdienst zu feiern. Klingt undramatisch nach Routine und Gewohnheit. Ist aber jedes Mal lebendige Religion für die, die kommen. Ich spüre, dass die Bewohnerinnen und Bewohner gerne kommen und dankbar sind. Sie strahlen aus, sich jetzt etwas Schönes und Festliches zu erwarten. Eine gehobene Stimmung herrscht. Wie darf ich sie deuten? Rein zwischenmenschlich? Das wäre zu wenig. Gottesdienst ist besonders, nicht alltäglich, eine herausgehobene Zeit. Diese Atmosphäre bringe nicht ich einfach mit. Ich finde sie vor, wenn ich die Kapelle betrete und die Ersten sehe, die schon eine ganze Weile dasitzen. 

Was macht nun die Zeit des Gottesdienstes zur außergewöhnlichen Zeit? Hier fängt die Deutung an. Meine Deutung ist: Weil es die Zeit Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ist. Im Gottesdienst erfahren Menschen, dass sie nicht elend oder gar überflüssig sind. Sie sind wertvoll, weil sie Söhne und Töchter Gottes sind. Dass Menschen das sind, macht sie schön und festlich, besonders – und endlich. Im Gottesdienst ist Zeit für die Liebe („Ich bin geliebt“) und für die Realität („Es ist so, wie es ist“). Wir werden älter, hinfälliger, aber das andere ist auch da und bleibt uns: an Gott zu glauben, seine schönen Lieder zu singen und zu erleben, wie der gesungene Glaube einen aufrichtet. Deshalb kommen die Leute so gern in die Stiftsgottesdienste. Und nicht nur sie. Ich auch.

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